Digitale Ausnutzung – wenn Helfen zur Dauerforderung wird

Ich bin ganz ehrlich: Ich lasse mich immer wieder dazu hinreißen, Fragen zu beantworten, obwohl ich weiß, dass ich es nicht tun sollte. Anfangs denke ich, ich tue jemandem einen Gefallen. Vielleicht ist es schnell erledigt. Vielleicht ist es die eine Ausnahme.

Aber in Wahrheit ist es selten ein Einzelfall. Es beginnt oft mit einer einfachen Frage – und endet eine Stunde später in einem endlosen Dialog voller Wiederholungen, Ungeduld und dem völligen Ignorieren von Grenzen, die ich klar kommuniziert habe.

Die neue Selbstverständlichkeit: „Fragen darf man ja wohl noch“

In letzter Zeit merke ich mehr und mehr: Es wird unverschämter. Die Anfragen werden fordernder, der Ton selbstverständlicher, die Respektlosigkeit deutlicher. Es ist nicht nur ein Zeitproblem – es geht an die Substanz. Ich merke, wie ich innerlich aggressiv werde. Wie es mir gesundheitlich nicht guttut. Wie ich mich emotional ausgelaugt fühle, obwohl ich eigentlich helfen wollte.

Wer permanent erreichbar scheint, wird nicht als hilfreich wahrgenommen – sondern als „kostenlos verfügbar“. Und das bin ich nicht. Ich arbeite, ich investiere, ich denke mit.

Struktur statt Dauerverfügbarkeit

Ich habe für mich gelernt: Ich kann nur dann gut helfen, wenn ich selbst gesund bleibe. Deshalb werde ich künftig klarer sein:

  • Wer Hilfe braucht, bekommt sie –
  • über den richtigen Weg: Kontaktformulare, klare Anfragen
  • mit der Bereitschaft, mitzudenken und mitzugehen

Wer nur schreibt, um Verantwortung abzugeben, ist bei mir nicht (mehr) richtig.

Wie geht ihr mit dieser Art von digitaler Ausnutzung um?

Mich interessiert: Wer kennt das auch? Wer erlebt ähnliche Situationen? Was hilft euch, eure Grenzen zu setzen und durchzuhalten?

Lasst uns darüber reden – für mehr gegenseitigen Respekt in der digitalen Welt.

 

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